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Prominente, die sich für die Erhaltung des Augartenspitzes einsetzen, in alphabetischer Reihenfolge
Statements der prominenten UnterstützerInnen
Peter Ahorner
Poet
liebe knabensänger,
ihr seid doch so auf tradition unterwegs:
der augartenspitz ist ein wohlschmeckendes frühstücksgebäck - aus glas, stahl und beton schmeckt der nicht!
Barbara Albert
Filmregisseurin, Autorin und Produzentin
Baumpatin für die Ulme oder Rüster (Ulmus)
Baum des Jahres 2006; Im slawischen Volksglauben gilt die Ulme als antidämonisch, Geräte aus Ulmenholz sollen das Böse fernhalten
„Die Reben umfangen aus süßem Verlangen die Ulme mit Lust“ (P. v. Zesen, 1656)
El Awadalla
Prosaistin und Dialektdichterin
die freiräume und die öffentlichen räume werden immer weniger, weil sich alles - unter den augen der politik - der kommerz holt.
dagegen muß man und frau auftreten, dagegen trete ich auf.
Anne Bennent
Schauspielerin
Der Augarten ist einer der Orte in Wien, die ich immer wieder suche und die ich überlebensnotwendig finde. Der Entschluss, im Augarten den Bau einer privaten Konzerthalle zuzulassen, ist ein Grund zur Trauer.
Baumpatin für den Eschenahorn (Acer negundo)
Nach dem überlieferten Volksglauben bietet der Ahorn einen wirksamen Schutz gegen Hexen. In Mecklenburg sollen die Hexen von Ställen abgehalten werden, indem Zapfen aus Ahornholz in die Türen und Schwellen eingeschlagen werden. Der gleiche Effekt soll erzielt werden, wenn am 24. Juni Ahornzweige an Türen und Fenster gesteckt werden. Dieses Ritual soll auch vor Blitzschlag schützen.
Wolfram Berger
Schauspieler
Betont ausdrücklich, dass er "für einen unbetonierten augarten und überhaupt ein entspanntes grünes kreatives lockeres jubilierendes leben" ist, und: "...auf dass uns das lachen nicht vergehe und der augarten spitz bleibt!"
Christoph Bochdansky
Puppenspieler
Auch ich bin dringendst für die Erhaltung des Augartenspitz, da die wenigen Freiräume der Stadt in vielfältigster Weise von möglichst vielen genutzt werden sollen und nicht von Institutionen für institutionelle Zwecke für wenige verbaut und vermauert werden.
Erhard Busek
Ex-Vizekanzler und –Wissenschaftsminister
Kultur ist Leben, Bäume sind Leben.
Man kann das eine nicht gegen das andere austauschen.
Baumpate für die Rote Kastanie (Aesculus Carnea)
Renate Christian
Das Boudoir
Die Öffnung des Augartenspitzes als großzügige Verbindung des Taborstraßen-Viertels zum Park und der Erhalt des Areals des Filmmuseums mit seinem unverzichtbaren Sommerkino soll dringend erfüllt werden! Ich finde es muß respektiert werden, daß nicht nur vom kunsthistorischen Standpunkt her, überragende Gründe zum Erhalt des Augartens in seiner Gesamtheit auffordern, sondern auch der „ganz normale gesunde Menschenverstand“ derer, die Sinn für die Schönheit dieser barocken Harmonie von Natur und Baukunst haben und seinen wunderbaren Erholungswert genießen möchten, die vollständige Erhaltung des Augartens verlangt.
Es wäre schön, wenn dem Genius Loci entsprechend auch weiterhin barocke Gartenfeste von Raja Schwahn-Reichmann (ohne den traurigen Anlaß der drohenden Vernichtung) abgehalten werden könnten.
Das wäre eine unvergleichliche Bereicherung für die Wiener und sicher eine „Touristen-Attraktion“ wie sie von einem Bauwerk, das besser auf einem anderen Platz, z.B ein paar 100 Meter weiter im neuen Stadtentwicklungsgebiet Nordbahnhof, wo es sogar eine Bereicherung darstellen würde, während im AUGARTEN EINFACH KEIN PLATZ DAFÜR IST!
Es sollte als oberstes Prinzip gelten, dieses Paradies mitten in Wien auch für künftige Generationen im bestmöglichen Originalzustand zu erhalten und im ursprünglichen Sinn zu pflegen und zu ergänzen.
„Wir müssen die Vergangenheit wieder herstellen und die Zukunft ermöglichen.“ Jean-Luc Godard
Renald Deppe
Musiker und Komponist
"vielfalt statt einfalt":
klug einst ein spruch für wählerfang.
"einfalt statt vielfalt":
mies tobt der augartenquälerdrang.
über allen zöpfen ist ruh.
(politische mahnung)
in rotgrünschwarzblauen köpfen spürest du
kaum einen hauch.
(ist keine tarnung)
die vöglein schweigen im walde.
wartet nur,
bald steiget ein rauch...
(schlimmböse ahnung)
Stephan Eibel Erzberg
Schriftsteller
ich schick euch ein gedicht aus GEDICHTE ZUM NACHBETEN
DER HERRENMENSCH WACHT AUF UND IST SCHON BESSER
DEM FRÜHSTÜCK IST ER HAUSHOCH ÜBERLEGEN
ZU MITTAG ISST ER BEREITS HOCHANSTÄNDIG
NUR NACHTS ALPTRÄUMT ER VON MANN UND FRAU
in verbundenheit euer stephan eibel erzberg
Georg Friedrich
Filmschauspieler
„Und wånn’s dann ånfångan des Haus wegzureissn, dånn häng i mei Hängemattn hoit då drübm auf.
Åm Dachl. Dånn kennans schaun, wias mi då wegbringan.“
Zu sehen im , A 2008
Paul Gulda
Pianist, Komponist und Dirigent
Lasst die Kultur dort wachsen, wo Menschen zusammenkommen!
Nicht schon wieder: Frontalbespielung, Infrastruktur, Betriebskosten, Verwaltung, Auslastung, Amortisation, Rendite...
wäre das nicht eine Lehre aus der Krise
Verbaut ist eben: verbaut, und verhaut (um nichts Schlimmeres zu sagen).
Clemens Haipl
Autor, Kabarettist, Musikproduzent und Zeichner
Bitte Herr Pühringer,
können Sie nicht auch noch den Prater und den Wienerwald zubetonieren Dort ist auch immer ur viel Laub zum rächen und Zecken und so.
Ich bin ja nicht in die Stadt gezogen wegen der Bäume (da müsste man im Wald wohnen, wenn man das will) sondern wegen der tollen Gebäude. Und genau so eines werden Sie uns im Augarten schenken. Ich zahle gerne mit, wenn Sie Geld brauchen. Die Finanzkrise schlägt ja unerbittlich zu, vor allem Hedgefonds, wem erzählen Sie das...
Ausserdem sollten die jungen Leute generell mehr singen und sich fesch anziehen, wie die Sängerknaben.
Ich sage nur: "Sängerknaben statt Baum und Schaben!!!"
Bodo Hell
Dichter/Fotograf
siehe -> Linde Waber
Ioan Holender
Staatsperndirektor
Ich vertrete die Meinung, dass eine Grünfläche zur Erholung von größerem Nutzen ist als die Errichtung eines zusätzlichen Konzertsaals für die Sängerknaben, die ohnehin in den vorhandenen Konzertsälen Wiens auftreten. Es verlangt mehr Mut, sich für die Beibehaltung von Vorhandenem auszusprechen als sich immer für Neuerungen und Neugestaltungen einzusetzen, wenn diese das Vorhandene verschlechtern.
Peter Huemer
Publizist, Journalist und Historiker
Es ist grenzenlos dumm, diese wundervolle barocke Gartenanlage, die ohnehin schon beschädigt ist, noch weiter zu beschädigen. Seit Joseph II. ist der Augarten für die Menschen da und nicht für die skurrilen Sonderinteressen von Einzelnen. Protest ist sinnvoll und notwendig. Und hoffentlich erfolgreich.
Hans Hurch
Autor, Viennaledirektor
Baumpate für den Götterbaum oder Himmelsbaum (Ailanthus altissima)
Elfriede Jelinek
Schriftstellerin
tut mir leid, ich äußere mich nicht mehr öffentlich. Es würde Ihrem Anliegen auch schaden, wenn ich es täte, denn ich bin sicher eine der verhaßtesten Personen des Landes. Es wäre kontraproduktiv, mich etwas dazu sagen zu lassen. Deshalb ziehe ich mich zurück. Ich halte aber die Daumen!
Herzlich, e.j.
Erich „Er-Ich“ Joham
Friseur und Kultfigaro, Aktionist und Erzähler
Er-Ich grüßt aus Griechenland: „Ich komme in den Augarten Gras und Haare schneiden – kein einziger Baum darf aber geschnitten werden!
Da mache ich auch Mozartfrisuren, da ja Wolfgang Amadeus am Pförtnerhäuschen vorbei in den Augarten geritten ist…“
Wolfgang „Bamschabl“ Katzer
Stadtrat für Hochwuchs und Tiefgang
Bäume sind mehrjährige, holzige Samenpflanzen, die einen dominierenden Spross aufweisen, der durch sekundäres Dickenwachstum an Umfang zunimmt.
(Botanisches Lexikon)
Träume sind langlebige, scheinbar unerfüllbare Vorstellungen, die einen dominierenden Wunsch zur Verwirklichung aufweisen, der durch ständiges Verhindert werden an Berechtigung gewinnt.
Dieter Kaufmann
Komponist
Die Wiener Sängerknaben verdienen sicherlich den gleichen Denkmalschutz wie die wunderbare Gartenlandschaft des Augarten. Dennoch sollte man beide nicht gegeneinander ausspielen. Der Unterschied ist nämlich, dass die kleinen Sänger ihr ewig gleiches Repertoire überall in Wien und dann auf der ganzen Welt einstudieren und dann auch aufführen können, dass aber der Augarten in Wien und für die Wiener durch unüberlegte Verbauungen kleiner wird, in seiner historischen Substanz beschädigt wird, ja in seiner ökologischen Funktion geschändet wird. Sängerknaben wachsen nach, gerodete und verbaute Gartenlandschaft geht für immer verloren.
Auch kommende Generationen mögen sich an dem hellen Klang aus Kinderkehlen erfreuen, aber sie haben auch das Recht auf die Erhaltung der grünen Lungen ihrer Stadt. Nicht jede Wiese ist eine Baulücke. Gartenlandschaft ist Kulturlandschaft und ebenso wertvoll für Wien wie Sängerknaben, Philharmoniker und Lipizzaner!
Volker Kier
Unternehmensberater, Journalist
"Hütet Euch vor Stiftern, die über Baumleichen gehen!"
Hubsi Kramar
Theatermacher
"Solange Österreich nicht gänzlich in eine Reithalle für Lippizaner und einen Sangesstall für süße Sängerknäblein des alten K&K Österreich umgebaut worden ist, geben die ewig Gestrigen Österreichs und seiner Dummheit Vorstehenden, jedoch geistigen Nachsteherdrüsen, keine Ruhe - es wir a Wein sein und der Au-weh-goatn wiad a Einkaufzentrum sein..." Prost und gute Nacht
Otto Lechner
Bürgermeister der Augartenstadt, Musiker und Komponist
Auch ein shop soll eingerichtet werden – ja, was verkaufen wir denn da
Als bürgermeister der augartenstadt habe ich mich ja schon mehrmals begeistert für die förderung von kinderarbeit ausgesprochen, aber auch im hinblick auf die wiener sängerknaben immer darauf hingewiesen, dass die erhaltung eines so speziellen kinderklangkörpers unter berücksichtigung des zur zeit vorhandenen österreichischen kinderstimm-materials, nur durch den zuzug von facharbeitskindern aus der ganzen welt möglich sein dürfte. Im zusammenhang damit habe ich mich auch für eine damit logisch verbundene familienzusammenführungspolitik stark gemacht, was mir aber von allen zuständigen stellen, unter verweis auf den bei der regen konzerttätigkeit ohnehin nicht mehr möglichen familienkontakt und die in der regel nicht länger als 5 jahre lange arbeitsdauer, keine weitere aufmerksamkeit eingebracht hat. Da diese knaben also in aller welt singen, nur nicht in unserer, war es mir also ein logisches anliegen, die wiener sängerknaben auch einer breiten, atheistischen oder andersgläubigen öffentlichkeit in unserer augartenstadt zugänglich zu machen.
Bald schon kamen die ersten zweifel: abgesehen davon, dass mir drei dieser knaben durch ihr gekindere die zauberflöte verdorben haben, wurde mir bewusst, dass nicht nur ich (bürgermeister der augartenstadt), sondern auch viele andere (bürgerinnen und bürger der augartenstadt) nicht gefragt worden sind, ob sie eine children’s musical hall am augartenspitz wirklich brauchen. Kinderarbeitsplätze hin oder her – so geht’s nicht weiter! Ich hab’ euch doch schon immer gesagt, dass beim bildungsstand der österreichischen bauunternehmer kultursponsoring nur zu katastrophen führen kann und, dass die freunderlwirtschaft keine krise kennt.
Dringend rate ich euch also … Na ja … weiß nicht
Baumpate für den Hollerbusch (Sambucus nigra)
Abwehrmittel gegen schwarze Magie und Hexen, schützt vor Feuer und Blitzeinschlag und man soll unter ihm vor Schlangenbissen und Mückenstichen sicher sein. Auch beherbergt er wohlgesinnte Hausgeister, was den Strauch in vielen Hausgärten heimisch werden ließ und zu dem Spruch führte, dass man vor einem Hollerbusch den Hut ziehen müsse
„Nachbars Kinder und Nachbars Holunder bannest du nie auf Dauer. Schließest du ihnen die Türe – oh Wunder! – klettern sie über die Mauer.“ Volksspruch
Bernd Lötsch
Biologe
Ich bin aus Denkmalschutzgründen, aus Umweltgründen (Übergriff auf historisches, urbanes Grün) und aus Gründen der objektiven Entbehrlichkeit gegen den Neubau im Augarten. Ich bezweifle nicht, dass Bauen immer für die Projektanten und Firmen ein Geschäft ist - aber Wien ist keine Baufirma!
Barbara van Melle
Journalistin
Der Augartenspitz ist historisch gewachsener Teil unserer Stadt, ein Paradies für alle Bürgerinnen und Bürger. Diesen Platz den Menschen zu nehmen, Bäume zu fällen, ihn zu betonieren, für die Öffentlichkeit unzugänglich zu machen und eine sogenannte Modernisierung im Namen der Kultur durchzuführen, ist nichts anderes als eine barbarische Tat, die es zu verhindern gilt.
Robert Menasse
Schriftsteller, Übersetzer und Essayist
Michael Häupl sagte in einem Standard-Interview: `Mich interessieren Investoren, und nicht irgendwelche Anrainer!´ Was Häupl `irgendwelche Anrainer´ nennt, sind die Bürger dieser Stadt, die Eigentümer des Volks-Gartens. Und was wir `Bürgermeister´ nennen, meint nicht `den Meister irgendwelcher Investoren´. Herr Häupl sollte sich daran erinnern, dass er für das VERWALTEN, UND NICHT FÜR DAS VERKAUFEN ODER VERSCHENKEN der Stadt gewählt wurde. Öffentlicher Raum muss öffentlicher Raum bleiben, auch wenn ein Bürgermeister nicht Bürgermeister bleibt...
Baumpate für die Robinie (Robinia pseudoacacia)
Nataša Mirković-De Ro
Sängerin und Schauspielerin
1.
- Na ja, wenn man es so sieht, dann könnte man auch gleich 2-4 Reihenhäuser (mit Garten eventuell und Kinderspielplatz) auch direkt neben der Staatsoper bauen, denke ich. Denkmalschutz hin oder her. Das wäre euch ja meine Herren eh egal, oder Bitte dann aber auch um 22:00 die Ruhe Zeiten zu bedenken! -
2.
- Ich glaube, dass man sich in Unterpremstätten mehr Gedanken macht über die Stadtplanung als in Wien. - „Kompliment“!
Ernst Molden
Musiker
Auf in den Augarten! (…) der Augarten, der Konkurrent jenseits des Kanals, er spielt schon viel Stücke. Von Josef II. den Wienern geschenkt, kann er grad zu Zeiten geistiger Ausdünnung im Sommer künstlerisch erfreuen. (…) Aber die streitbare Anrainerschaft des Parks, vertreten durch den Aktionsradius und das „Josefinische Erlustigungskomitee“, besteht klug und furchtlos auf ihrem allen gehörigen Grün. (Zitate aus: Orte des August, Kurier)
monochrom
Künstlerkollektiv
Ein großes NEIN zur Verbauung des Augartenspitzes. Er gehört uns, ist Ort
der Erlustigung und Erholung. Zu viele Grünflächen und öffentliche Räume
sind in den letzten Jahren bereits verloren gegangen. Damit muss JETZT
Schluss sein. Bildet to-do-stapel!
Slavko Ninic
Musiker
Ich habe nichts gegen Wiener Sängerknaben, sollen sie ihr Haus bekommen. Aber nicht im Augarten, weil dieser uns als Ruhestätte, als grüne Oase in der Stadt und als historisches Dokument erhalten bleiben soll. Bitte, keine Verschandelung des öffentlich so kostbaren Raumes, wie der Augarten einer ist
Erika Pluhar
Schauspielerin, Sängerin und Autorin
Ver-bauer sind Verbrecher. Sie rauben Lebensqualität, zerstören Lebensraum, vernichten Gewachsenes.
Alle „Gstettn“ meiner Jugend waren Paradiese, und es gibt sie alle nicht mehr. Wer das Wort „Gstettn“ als Herabwürdigung gebraucht, weiß nicht mehr, was menschenwürdiges Umfeld ausmacht.
Doron Rabinovici
Schriftsteller
„Der Spitz ist ein Ort der Kultur. In diesem Dreieck, das mehr ist als ein bloßer Raum, mehr als eine Leerstelle für Bauvorhaben, liegt ein geheimes Zentrum des ganzen Augartens. Hier kommen Menschen der weiteren Umgebung zusammen, um ihrem Dasein eine eigene Gestalt und einen besonderen Ausdruck zu verleihen. Die Stadt lebt auf, solange sie sich da zurückzuhalten weiß. Im Namen der Tradition dieses Ensemble jetzt zu zerstören, ist nicht kreativ, nicht modern und nicht musisch, sondern nur barbarisch. Kultur soll durch ihre Ausstellung als Kult eingestellt werden. Die Sängerknaben verdienen aber einen guten, einen besseren Raum, der nicht aneckt, sondern ihren Aufführungen Platz bietet. Der Spitz muß hingegen jenen belassen werden, die auf ihn so scharf sind, wie er als Treffpunkt voller Schaulust und Lebensfreude eben ist.“
Baumpate für den Feldahorn (Acer campestre)
In Oberbayern glaubt man, dass recht fette Ahornblätter auf eine gute, ergiebige Ernte hinweisen. Ferner ist auch das Begießen der Wurzeln mit Wein überliefert – damit sollte ein Wunsch in Erfüllung gehen.
Julya Rabinowich
Schriftstellerin, Malerin
Die Heimat kann man im Großen verlieren und im Kleinen wiederfinden. Der Augarten gehört zu jenen Orten, über die im Interesse der Allgemeinheit und nicht im Interesse privater Firmen entschieden werden sollte.
Julia Reichert
Prizipalin des Kabinetttheaters
1953 begann ich meine sportliche karriere anlässlich eines besuchs der wiener sängerknaben im elterlichen garten in bayern- wie konnte ich wissen, dass die heutigen singenden knaben in einem konzertpalast auftreten sollen, der auch "meinen" augarten verbaut ich hätte ihrem manager schon damals die gelbe karte gezeigt!!!
Arash T. Riahi
Filmregisseur
Der Augarten ist ein öffentlicher Barockpark und soll auch öffentlich bleiben. Dieses Szenario der Verbauung durch eine private Konzerthalle gegen den Willen der Bevölkerung ist skandalös und verhöhnt jede Demokratie!
Karl Ritter
Musiker
Statement I
diese entscheidung ist vielleicht eine antwort auf die frage
wieso diese stadtregierung bei der nächsten wahl die absolute verloren hat.
Statement II
wenn die wiener sängerknaben einen konzertsaal im augarten bekommen,
bin ich dafür, daß man auch für den otto lechner ein neues wirtshaus im augarten baut.
(weil der braucht des, so wie die sängerknaben eanan konzertsaal)
man könnte ja bei der gemeinde dafür ansuchen.
Florian Scheuba
Kabarettist
Der Herr Pühringer hat sich mit dem Weinkeller des Palais Coburg eh schon ein Denkmal gesetzt - der braucht keins mehr!
Robert Schindel
Schriftsteller
Die Sängerknaben sollen woanders „üben“ gehen.
Die Institution der Sängerknaben ist seit Menschengedenken dick, rund und süß in der österreichischen Seele zuhause, vorwiegend in deren konservierenden Gefilden. Eine Ausbreitung auf Kosten der Lebensqualität von Menschen über das bisherige Ausmaß hinaus ist höchst entbehrlich.
Richard Schuberth
Schriftsteller und Satiriker
Keine Bekriegung der Umfriedung! Lasst das Gesindel das Gesindehaus nicht abreißen! Egal, ob barock, egal ob Rokoko, egal ob bauhaus-umfriedet, der wild bewachsene Augartenspitz braucht keine weitere Kulturabfüllungsstationen. Der Kunst, dem wilden Wein, den Weißdorn- und Holunderbüschen zuliebe: keine neue Konzerthalle!
Stefan Slupetzky
Schriftsteller
Schon wieder. Schon wieder soll uns, die wir unsere Stadt aus ganzem Herzen lieben, mit dem nackten Hintern der Profitgier ins Gesicht gefahren werden.
Längst zurückgedrängt auf wenige Reservate der Ursprünglichkeit, des Gewachsenen, Untechnokratischen müssen wir mit ansehen, wie man diese letzten lebenswerten Fleckchen Wiens zu Tode trampelt. Nichts gegen die Sängerknaben. Sollen sie im Warmen singen. Aber als Bauplatz für das Titelmotiv touristischer Hochglanzprospekte böte sich allenfalls das ohnehin bereits zerstörte Prater-Entree an. Mit Sicherheit nicht unser Augartenspitz!
Harry Stojka
Musiker
Barockgelage im Augarten .... kann man sich was Lustvolleres vorstellen
Darum: Hände weg vom Augarten!!!

Tilda Swinton
Schauspielerin und Oscar-Preisträgerin
...unterstützt die Petition für den Erhalt des Augartenspitzes! Im Bild: Tilda Swinton im Gespräch mit Eva Hottenroth vom Verein Freunde des Augartens (Foto: M.Heckmann, 24.10.09)
Gerhard Tötschinger
Schauspieler, Intendant und Schriftsteller
Baumpate in spe für die Weiße Kastanie (Aesculus Hippocastanum)
Ilja Trojanow
Schriftsteller
Warum Wien anspruchsloser werden sollte
Wien ist die Welthauptstadt der Musik. Das erkennt man daran, dass das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker auch dort übertragen wird, wo das neue Jahr nicht am 1. Jänner beginnt; daran, dass das größte Festival für Wiener Musik im periphersten Teil des Waldviertels, an der tschechischen Grenze, stattfindet; daran, dass Kommunalbeamte von ihrem Schreibtisch aus beurteilen können, ob Straßenmusiker Kunst oder Lärmerregung erzeugen; und daran, dass ein mit dem Bürgermeister befreundeter Finanzkapitaljongleur in der Maske eines „Kunstmäzens“ eine Konzerthalle der Sängerknaben, des Aushängeschildes der Musikmetropole, an Wiens bester Adresse errichten darf: im Wiener Augarten!
Die Wienerinnen und Wiener zahlen dafür allerdings einen hohen Preis. Ein Prinzip setzt sich durch, dessen Protagonisten die Werke Bertold Brechts bevölkern: Wer mit einem Bündel von Geldscheinen wedelt, macht die Gesetze ohnmächtig. Ich glaube, dass die gewaltsame Auflösung der Besetzung des Baugeländes am 8. Juli 2009 und die am 13. Juli begonnenen Bauarbeiten unter Missachtung der geltenden Gesetzeslage erfolgt sind. Wie sonst ist es zu interpretieren, dass sich die Wiener Sängerknaben und die Eigentümervertreter der Bundesgärten gegenseitig „beschuldigen“, die Räumung veranlasst zu haben
Ich lebe gerne in Wien. Auch deshalb, weil es hier eine „Guerillagruppe“ gibt, deren Charme alles überstrahlt, was ich unter Menschen, die widerständig sind, erlebt habe. Ich meine das Josefinische Erlustigungskomitee und deren charismatische Sprecherin, die die Barrikaden gegen die Barockaden eingetauscht haben, also althergebrachte Formen des Protestes gegen den vollen Einsatz von Fantasie, Poesie, Ironie und subversiver Gemütlichkeit. Im Kampf um den Augarten entsteht so eine neue Wiener Welle des zivilen Ungehorsams.
Deshalb lebe ich gerne in Wien. Noch lieber hätte ich die Stadt, würde sie auf ihre Rolle als Welthauptstadt der Musik verzichten. Der Augartenspitz bliebe dann grün und unverbaut – und ich könnte mich dort in lauen Sommernächten diversen Josefinischen Erlustigungen hingeben...
Linde Waber
Künstlerin
„NUR KEINE WEITERE VERHACKSTÜCKUNG UNSERES AUGARTENS“ (Bodo Hell)
Richard Weihs
Autor, Musiker und Kabarettist
Als regelmäßiger Besucher des Augartens empfinde ich die geplante Verschandelung des Spitzes als unerträglichen Anschlag auf das ohnehin schon von allen Seiten angeknabberte Grünjuwel!
Ralph Wieser
Produzent
Ich bin gegen jede Verbauung des denkmalgeschützten Augartenspitzes. Der Augarten ist, so wie viele Orte in Wien, ein schützenswerter Ort, der nicht durch private Interessen in Besitz genommen werden darf.
Erwin Wurm
Künstler